E-Bikes boomen in ganz Österreich! In den vergangenen Jahren hat sich E-Biken zu einer populären Alternative zum herkömmlichen Radfahren entwickelt. E-Bikes stehen für Umweltfreundlichkeit und bequemes Radeln. Auch älteren oder beeinträchtigten Personen bekommen mit elektrischer Unterstützung neue Möglichkeiten. Jeder kann ein E-Bike kaufen – ohne Einschulung oder Genehmigung. Höhere Geschwindigkeiten als bei normalen Rädern, verlängerte Bremswege und eine ungewohnte Fahrdynamik erfordern aber einige Punkte, die beim E-Biking berücksichtigt werden sollten.
Warum wird für E-Bikes ein spezielles Training benötigt?
- E-Biken ist nicht mit Fahrradfahren zu vergleichen, da es quasi eine eigene Sport-Kategorie ist.
- E-Bikes haben durch Motor, Gewicht und Akku einen anderen Schwerpunkt als ein Fahrrad.
- Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist die Anfahrt, die bei verschiedenen Elektro- und Geschwindigkeitsstufen möglich ist. Hier kann es für unerfahrene E-Biker leicht passieren, dass diese gleich beim Anfahren nach hinten/seitwärts kippen und vom E-Bike fallen.
- Eine wichtige Übung beim E-Biken ist auch das Langsamfahren, weil das Drosseln des Motors geübt werden muss.
- Eine weitere Herausforderung ist die Dynamik, die durch die hohen Kräfte beim E-Biken in den Kurven herrscht. Durch das größere Gewicht und die höhere Geschwindigkeit wirken hier deutlich stärkere Kräfte, als bei der Fahrt mit einem normalen Fahrrad. Wer beim E-Radeln nicht viel Erfahrung hat, kann hier deshalb sehr schnell Schwierigkeiten bekommen.
- Viele E-Bike-FahrerInnen sind früher mit ihrem Fahrrad Geschwindigkeiten von bis zu 15 km/h gefahren – jetzt mit dem E-Bike sind bis zu 25 km/h möglich. Das bedeutet eine Verdopplung des Bremsweges. In vielen Fällen führt eine Ablenkung, etwa in Form eines anderen Verkehrsteilnehmers oder eines Tieres zu einer Bremsung. Dann wird die Dynamik des Bremsweges in der hektischen Situation falsch eingeschätzt.
- Oft wird aber einfach auch der Verlauf einer Kurve falsch eingeschätzt. Man fährt mit zu hoher Geschwindigkeit auf die Kurve zu und schafft es nicht mehr rechtzeitig zu bremsen und zu lenken.
- Auch von anderen Verkehrsteilnehmern wird die Geschwindigkeit des E-Bikes unterschätzt, weil sie durch das optische Erscheinungsbild ein normales Fahrrad vermuten.
Wer sollte ein E-Bike Training machen?
Nicht nur Menschen, die über 50 Jahre alt sind, sondern auch untrainierte 30-jährige können mit den schwierigen Fahrdynamiken des E-Bikens Probleme bekommen. Aber besonders Menschen ab 50, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr mit herkömmlichen Fahrrädern fahren können. Viele können dadurch in höherem Alter wieder Strecken meistern, die sie vor 20 Jahren noch ohne MotorUnterstützung geschafft haben. Die Unerfahrenheit ist ein großes Problem, manche sind vor der ersten E-Bike Fahrt möglicherweise schon 15 Jahre nicht mehr auf einem Rad gesessen.
Die Naturfreunde bieten daher im Rahmen der österreichweit ersten Sicherheitstage für E-BikerInnen kostenlose E-Bike-Trainings an. Sie wollen den Elektro-Rad-Fahrern keine Angst machen, sondern durch Risikokompetenz die Sicherheit mit dem Fahrspaß kombinieren:
- 5. Mai 2018: Alpenarena Villach / Kärnten
- 24. Mai 2018: Marktplatz Innsbruck / Tirol
- 27. Mai 2018: Mattersburg / Burgenland
- 9. Juni 2018: St. Oswald, Freistadt / Oberösterreich
- 21. – 22. Juni 2018: Zell am See / Salzburg
- 23. Juni 2018: Wilhelmsburg / Niederösterreich
- September 2018: Dornbirn / Vorarlberg
- 26. Okt. 2018: Rathausplatz / Wien
Welche Schwerpunkte werden beim E-Bike Training angeboten?
- Kurvenfahren
- Anfahren
- Bremsen
- Rechtliche Aspekte beim E-Biking: E-Biker sollen erfahren, was sie machen dürfen und was nicht erlaubt ist – und mit welchen Folgen dies verbunden ist. Wer beispielsweise ein E-Bike umbaut, um motorunterstützt Geschwindigkeiten von über 25 km/h zu erreichen, der muss wissen, dass er nicht mehr ein e-motorunterstütztes Fahrrad sondern ein Moped/Kleinmotorrad fährt und damit Versicherungen die Leistung bei Schaden oder Unfall möglicherweise verweigern.
E-Bike-Simulator mit VR-Brille
In Kooperation mit Experten entwickelten die Naturfreunde Experten eine Plattform, mit der man E-Bike-Fahrten simulieren kann. Bei dem System, das Besucher im Zuge der Sicherheitstage testen können, lässt sich die Plattformneigung verstellen, wodurch die Bremswege bewusst gemacht und trainiert werden können. Zusätzlich dazu sorgt eine Virtual-Reality-Brille für eine authentische und einzigartige Erfahrung. Alle Teilnehmer werden dabei von Experten aus der Branche betreut und beraten.
E-Bike-Kasko-Versicherung
Die Geschwindigkeiten und Risiken auf einem E-Bike sind oftmals größer als man glaubt und werden vielfach unterschätzt. Somit steigt auch die Unfallgefahr. Die Statistik zeigt, dass generell die meisten Unfälle in der Freizeit passieren: Drei Viertel aller Unfälle passieren in der Freizeit, Zuhause oder beim Sport.
Laut Gerald Krainer, Landesdirektor Wiener Städtische Versicherung, lässt sich mit der „Rundum-Absicherung“ ein sorgenfreier Fahrspaß mit dem E-Bike genießen. Mit der E-Bike-Kasko-Versicherung (wahlweise als Voll- oder Teilkasko) inkl. Haftpflicht-Schutz sowie optional erweiterbar um die E-Bike-Lenkerunfall-Versicherung, die Privat- und BerufsRechtsschutz sowie die Sonderklasse nach Unfällen bzw. Verkehrsunfällen, ließe sich für zahlreiche Eventualitäten vorsorgen. Für Naturfreunde Mitglieder bietet die Versicherung günstigere Konditionen.
Fotos: Naturfreunde
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